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Sachsen-Anhalt

Luther was here

KNOWN AND UNKNOWN LUTHER PLACES
IN SAXONY-ANHALT

From Annaburg to Zerbst

Luther's Places

Martin Luther – Eisleben, Mansfeld and Wittenberg are inseparably intertwined with the life and work of Martin Luther. Luther was born and died in Eisleben. He spent his childhood in Mansfeld. He worked for almost 38 years as a Bible professor, preacher and Reformer in Wittenberg. But what do Naumburg, Merseburg and Zeitz; Dessau, Zerbst and Wörlitz; Stolberg (Harz), Annaburg and Prettin have to do with Luther? “Luther was here” is using the 500th anniversary of the Reformation as a reason to draw attention to all those places in Saxony-Anhalt where Martin Luther actually spent time, allegedly spent time and which are linked to the legends surrounding Luther.

This website offers you brief information, pictures and quotes sources on all of Luther’s places in Saxony-Anhalt. The maps help you to orientate. The chronology helps you to follow the journey of Luther from his birth to his death, and to put the different places into context. This creates a trail of places and stories which invite you to explore Saxony-Anhalt, the “Cradle of the Reformation”.

“Luther was here” is a project partnered by the State Office for the Preservation of Historical Monuments and Archaeology in Saxony-Anhalt and the Investment and Marketing Corporation of Saxony-Anhalt".

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Kirchplatz, 06905 Bad Schmiedeberg

Bad Schmiedeberg - Stadtkirche St. Nikolai

Die Bad Schmiedeberger Kirche wird heute von ihrer barocken Innenausstattung geprägt. Die ursprünglich romanische Kirche war nach ihrer Zerstörung im Hussitenkrieg im Stil der Spätgotik wieder aufgebaut worden und um 1450 fertig gestellt. Ab 1519 wirkte Nikolaus Heynack als Pfarrer in Schmiedeberg. Er war ein Anhänger Martin Luthers. Heynack reichte im Januar 1522 seiner Gemeinde das Abendmahl in beiderlei Gestalt und führte damit die Reformation ein. Luther hat die Schmiedeberger Kirche 1528 visitiert.

 

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Die ursprünglich romanische Kirche in Bad Schmiedeberg wurde 1429 im Hussitenkrieg zerstört. Ihr Wiederaufbau als spätgotische Hallenkirche war um 1450 abgeschlossen. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ mit schweren Beschädigungen seine Spuren. 1681 wurde die im Inneren nun barock gestal­te­te Kirche mit der 1676 geschaffenen Kanzel und dem 1680/81 vollendeten Altar neu geweiht. Dem verdienst­vollen Pfarrer Daniel Ziegra, der 30 Jahre lang die Ge­meinde leitete, wird 1724 ein aufwän­di­ges Epi­taph im Altarraum gewidmet. 1731 kom­plettieren Ratsherrenstuhl und Emporen den Kirchen­raum. Nach einem Turmbrand im Jahre 1904 wurde die Kirche durch den Berliner Maler August Heinrich Hermann Oetken im neoklassizistischen Stil gestaltet. Die letzten Renovierungsarbeiten fanden in den 1990er bis 2000er Jahren.

Seit 1519 wirkte in Schmiedeberg der Pfarrer Nikolaus Heynack, der auch Henach, Hannack oder Claii genannt wurde. Er stammte aus Herzberg an der Elster und hatte ab dem Wintersemester 1506/07 an der Wittenberger Universität (Nr. 24) studiert. 1508 erlangte er dort den Grad eines Baccalaureus und 1510 den eines Magisters der freien Künste. 1511 wurde er Mitglied des Senats der Artistenfakultät. Danach wandte er sich der Theologie zu und fand in dem Wittenberger Professor Andreas Bodenstein, genannt Karlstadt, einen Gönner und Förderer. Bei Karlstadt promovierte Heynack 1518 zum Baccalaureus biblicus. 1519 wurde er theologischer Sententiarius. Als Bartholomäus Bernhardi seinen Lehrstuhl für Physik und Metaphysik des Aristoteles aufgab, um Pfarrer an der Kemberger Stadtkirche St. Marien (Nr. 13) zu werden, brachte Karlstadt Heynack als dessen Nachfolger ins Gespräch. Die Wahl fiel allerdings auf einen anderen Kandidaten, sodass Heynack – wiederum auf Empfehlung Karlstadts – nach Schmiedeberg ging und dort im Dezember 1519 nach dem Tod des bisherigen Pfarrers Johann Golp die Pfarrei übernahm.

Als Anhänger Luthers reichte Heynack im Januar 1522 in der Schmiedeberger Stadtkirche seiner Gemeinde das Abendmahl in beiderlei Gestalt und führte damit die Reformation ein; außerdem trat er mit seiner Köchin in den Stand der Ehe. Diese Vorgänge, die sich zur gleichen Zeit beispielsweise auch in Annaburg (Nr. 3) beobachten lassen, veranlassten den Meißner Bischof Johann VII. einzuschreiten. Schmiedeberg gehörte geografisch zwar zum ernestinischen Kurfürstentum Sachsen, kirchlich unterstand es aber dem Bistum Meißen, und der albertinische Herzog Georg war als Altgläubiger ein entschiedener Gegner Martin Luthers.

Während einer Visitationsreise des Meißner Bischofs im April 1522 wurde auch Heynack verhört und dazu aufgefordert, sich aller priesterlicher Amtshandlungen zu enthalten. Folgen hatte das Verhör allerdings nicht. Dem Meißner Bischof fehlten letztendlich die entscheidenden Mittel, um die evangelischen Geistlichen zu bestrafen, denn die den Bischof begleitenden ernestinischen Amtsleute hatten von Kurfürst Friedrich dem Weisen den Auftrag, ein harsches Durchgreifen des Bischofs zu verhindern.  

Heynack blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1552 im Amt und war demnach auch Pfarrer, als Martin Luther am 29. Oktober 1528 als Mitglied der von Kurfürst Johann angeordneten Visitationskommission die Bad Schmiedeberger Kirche inspizierte. Die Kommission traf damals weitreichende Festlegungen für das Kirchenwesen in Schmiedeberg. Die zur Kirche gehörenden Gebäude wurden besichtigt und dort, wo es Not tut, eine Instandsetzung angeordnet. Die auf dem Töpferberg befindliche Martinskapelle sollte abgerissen werden und Platz für einen neuen Friedhof machen. Auch die finanziellen Verhältnisse wurden unter die Lupe genommen; ein gemeiner Kasten eingerichtet, der für die Unterhaltung der Kirchengebäude und die Versorgung der Armen und Bedürftigen bestimmt ist. Die Visitationskommission bestimmte auch, dass der Schulmeister die Kinder in Grammatik, Latein und Musik zu unterrichten habe. Für die Ahndung menschlicher Laster wie Trinksucht, Ehebruch und Gotteslästerung war künftig der Stadtrat zuständig, während die Abweichung vom Glauben durch den Pfarrer bestraft werden sollte.

Ein besonderer Schatz der Schmiedeberger Kirche befindet sich in der Südvorhalle. Die dort am Kreuzrippengewölbe angebrachten spätgotischen Malereien waren 1904 bei der Renovierung freigelegt worden. Die Bilder zeigen biblische Szenen, unter anderem das Gleichnis von den zehn Jungfrauen, die thronende Muttergottes mit dem Kind, die Auferstehung der Toten und das Jüngste Gericht mit Jesus als Weltenrichter.

Literatur

Monika und Klaus Linke / Felix Saul: Bad Schmiedeberg. Von Anfang an. Bad Schmiedeberg 2010.

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten:
 
1. Mai bis 31. Oktober
Dienstag sowie Donnerstag bis Sonntag von 10.00 – 12.00 Uhr und von 15.00 – 17.00 Uhr
 
1. November bis 30. April
Dienstag sowie Donnerstag bis Sonntag von 14.00 – 16.00 Uhr
 
Bei gutem Wetter ist eine Turmbesteigung möglich.
 
Kontakt:
 
Evangelische Kirchengemeinden Bad Schmiedeberg
Kirchstraße 4/5
06905 Bad Schmiedeberg
Telefon: 034925 / 70370
E-Mail: bad-schmiedeberg@kirchenkreiswittenberg.de
Internet: www.evkirche-bad-schmiedeberg.de
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